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Lagerung in der letzten Lebensphase
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Das Thema Lagerung spielt in der Pflege eine große Rolle. Vielfach wird Lagerung unter dem Aspekt der Dekubistusprophylaxe und –behandlung durchgeführt, da das Entstehen eines Dekubitus nach wie vor als Pflegefehler erlebt wird und Schuldgefühle erzeugt. Die Vermeidung eines Dekubitus durch regelmäßige Lagerung stellt dadurch einen hohen Pflegewert dar. In der bedürfnisorientierten Palliativpflege entsteht hier ein Konfliktfeld: Wenngleich es auch immer ein Ziel ist und bleibt, einen Dekubitus zu vermeiden oder erfolgreich zu behandeln, so sind die Wünsche des Patienten als gleichwertig in den Pflegeprozess zu integrieren. So steht ggf. der medizinisch-pflegerische Auftrag dem Patientenwunsch gegenüber. Die Berücksichtigung der Patientenwünsche im Kontext fortschreitender Tumorerkrankung einerseits und notwendige pflegerische Maßnahmen zur Prävention eines Dekubitus andererseits machen das pflegerische Spannungsfeld deutlich. Es erfordert eine genaue Krankenbeobachtung, in welcher Phase der Erkrankung der Patient sich befindet, das Ausschöpfen der für den Patienten tolerablen Möglichkeiten und den Mut, ggf. die Bedürfnisse des Patienten über die pflegerischen Ziele zu stellen. Bedingungsloses Festhalten an regelmäßiger (2 stündlicher) Lagerung kann zwar das „pflegerische Gewissen“ entlasten und durch entsprechende Dokumentation ist die zu erbringende Leistung nachvollziehbar transparent, doch entspricht dies nicht immer dem palliativ-pflegerischen Anspruch nach bedürfnisorientierter, individueller Pflege.Zielgruppe
PflegendeHerausgeber
DGP Sektion PflegeVeröffentlichung
2004https://www.dgpalliativmedizin.de/images/stories/pdf/PLL_410_Lagerung_RV.pdf